Der IHK Bezirk Schwaben als einer der größten Kammerbezirke Bayerns schneidet mit 60 Prozent übergabebetroffener Firmen in 2022 im bundesweiten Gesamtvergleich problematisch ab.
Das ist das Ergebnis der ersten bundesweit einheitlichen Studie zur Situation der Unternehmensnachfolge in 79 IHK Standorten der Unternehmensberatung K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten. Die Studie zeigt detailliert den hohen Handlungsdruck von Familienunternehmen bei der Regelung der Unternehmensnachfolge in allen Regionen Deutschlands.
Schwaben – Zentrum der Technologie-Achse-Süd
Mit 690.000 Erwerbstätigen und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 65 Mrd. Euro nimmt der Kammerbezirk sowohl im produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor eine Spitzenposition in Bayern ein. Aktuell erwirtschaften hier laut Studie allein 10.442 Unternehmen zwischen 250.000 und 50 Millionen Euro Umsatz. Die Macher der K.E.R.N – Studie interessierte aber vor allem eines:
„Wie steht es um die Unternehmensnachfolgen in Schwaben?“
- Aktuell sind 40% aller Firmenchefs in Schwaben älter als 55 Jahre und stehen damit vor einem baldigen Generationswechsel.
- Rund 89% aller untersuchten Firmen sind kleine und mittelgroße Familienunternehmen mit einem Umsatz von weniger als 5 Millionen Euro.
- Schwabens Firmenlenker sind älter als der Bundesdurchschnitt: In 2022 werden bereits 60% aller Chefs älter als 55 Jahre sein.
„Die Studie macht deutlich, dass auch in Schwaben das Thema Generationswechsel für Unternehmen in den nächsten fünf Jahren sehr prägend sein wird. „Die sinnvolle Klärung der eigenen Nachfolge ist eine Kernaufgabe verantwortlichen Unternehmertums“, sagt Norbert Lang, der für die Region verantwortliche Partner von K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten, und fährt fort: „Geeignete Nachfolger für Familienunternehmen sind nicht plötzlich da, sondern müssen gefunden werden und Schritt für Schritt in die unternehmerische Verantwortung hineinwachsen.“
Weitere Gründe für die wachsende Brisanz des Themas Unternehmensnachfolge liefert Lang gleich mit:“
1. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation gehen in Rente,
2. Unternehmerkinder gehen nicht mehr zwangsläufig eine familieninterne Nachfolge ein, und
3. Viele Unternehmer unterschätzen die Komplexität eines Nachfolgeprozesses und sind deshalb nicht ausreichend vorbereitet.“
Gut vorbereitete Unternehmensnachfolge ist der Erfolgsfaktor für die Zukunft
Für die Nachfolgespezialisten von K.E.R.N steht indes fest: Selbst ein attraktiver IHK-Bezirk wie Schwaben wird in den kommenden fünf Jahren den steigenden Wettbewerb um Fachleute, „Kluge Köpfe“ und letztendlich Zukunftsinvestitionen deutlich zu spüren bekommen. Sie empfehlen deshalb, den komplexen Prozess einer Unternehmensnachfolge besser frühzeitig vorzubereiten.
Über die K.E.R.N – Studie zur Unternehmensnachfolge 2017
In der bundesweiten Studie analysierte K.E.R.N aktuell alle 79 IHK-Bezirke in den relevanten Alters- und Umsatzklassen zur Entwicklung der Unternehmensnachfolge bis 2022. Dabei wurden insgesamt 564.443 Firmen in den Umsatzklassen von 250.000 Euro bis 5 Millionen Euro sowie Firmen mit bis zu 50 Millionen Euro Umsatz erfasst. In der Betrachtung der ausgewählten Betriebe sind daher Daten von knapp 500.000 Firmen mit weniger als 5 Mio. Euro Jahresumsatz und weitere 65.000 Firmen mit mehr als 5 Mio. Euro Jahresumsatz in die Studie eingeflossen.
Hier geht es zu den Ergebnissen der Studie.
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